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Das Projekt

Das Innovative Fahrradverleihsystem

Im April 2009 hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) den Modellversuch „Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme – Neue Mobilität in den Städten“ ausgeschrieben. Im Rahmen des nationalen Radverkehrsplans sollten damit Projekte gefördert werden, die einen klimafreundlichen und energieeffizienten Nahverkehr mittels öffentlicher Fahrradverleihsysteme im Verbund mit dem öffentlichen Personennahverkehr unterstützen.

Insgesamt nahmen 44 Bewerber an der Ausschreibung des Bundesministeriums teil, von denen 15 Antragsteller als besonders innovativ ausgezeichnet wurden. Am 10. August 2009 erhielten 8 prämierte Projektvorhaben eine Förderzusage, darunter auch das als besonders einfallsreich bewertete Konzept UsedomRad des Landkreises Ostvorpommern und der Insel Usedom.

Im August 2010 startete UsedomRad in die Pilotphase und hat sich seit dem offiziellen Projektbeginn am 22. April 2011 in kürzester Zeit zu einem überregional bekannten Erfolgsmodell entwickelt.

Das Modellvorhaben UsedomRad

Die faszinierende Ostseeinsel Usedom bietet die besten Voraussetzungen dafür, dass die modernen Fahrradverleihsysteme zu einer langfristigen und wirtschaftlich tragfähigen Erfolgsgeschichte werden können:

Bereits 2009 gab es etwa 50 Fahrradverleiher auf der Insel Usedom mit einem Bestand von ungefähr 10.000 Rädern. Schon damals nutzten täglich bis zu 3000 Personen die gesundheitsfördernden und umweltschonenden Fortbewegungsmittel.

Als europäische Modellregion für nachhaltige Mobilität und Tourismus hat die Insel Usedom inzwischen wichtige Schritte auf dem Weg zu einer der führenden Fahrraddestinationen in Deutschland unternommen. So verfügt die wunderschöne Trauminsel gegenwärtig über ein intaktes und mehr als 180 km umfassendes Radwegenetz, das zukünftig noch weiter ausgebaut wird. Durch die stetige Erweiterung der Leihradkapazitäten und die Vergrößerung der Anzahl an festen Entleihstationen steht einem grenzenlosen und flexiblen Radfahrvergnügen auf der Insel Usedom nichts mehr im Wege.

Gleichzeitig sind der deutsche und polnische Inselteil von Usedom im Rahmen der EU zu einem Europäischen Verflechtungsraum zusammengewachsen, d. h. es existiert eine direkte Anbindung an Swinemünde durch grenzüberschreitende Wander- und Radwege. Aber auch andere wichtige Verkehrsknotenpunkte auf dem deutschen Festlandsockel sind in die Infrastruktur des neuartigen Fahrradstationssystems UsedomRad eingebunden.

Das Fahrrad ist somit längst als alltäglich genutztes, flexibles und umweltfreundliches Alternativverkehrsmittel auf der Insel akzeptiert.

Das Verleihsystem von UsedomRad bietet allen Gästen nun die Möglichkeit auf bequemem Wege eine Vielzahl an interessanten Ausflugszielen zu besuchen, die man nicht mit dem eigenen Auto erreichen kann.

Gleichzeitig wird dank UsedomRad die Erkundung der einzigartigen und wunderschönen Insellandschaft noch einfacher, flexibler und komfortabler.

Ziele und Nutzen

Das innovative Projekt UsedomRad verfolgt eine Vielzahl an ambitionierten Zielsetzungen, denn damit die Insel Usedom auch weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen kann, dürfen die negativen Auswirkungen des saisonalen An- und Abreiseverkehrs (ein erheblicher Anteil des Verkehrsaufkommens wird durch den Tourismus verursacht) nicht die Anziehungskraft der Sonneninsel beeinträchtigen oder ihre touristische Entwicklung als Erholungs- und Naturschutzgebiet behindern.

Zu den wichtigsten Zielen des Konzepts von UsedomRad gehört deshalb die Umsetzung einer erfolgreichen Integration der neuen Leihradsysteme in den bereits bestehenden Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Diese Maßnahme soll dazu beitragen, den durch die privaten Automobile verursachten CO2-Ausstoß auf der Ostseeinsel dauerhaft zu reduzieren und das empfindliche Ökosystem mit seiner einzigartigen Flora und Fauna besser zu schützen.

Dementsprechend sollen die Fahrräder von UsedomRad als eine gesundheitsfördernde und umweltschonende Alternative zu den motorisierten Verkehrsmitteln etabliert werden, ohne jedoch die Mobilität von Einwohner und Gästen zu beeinträchtigen. Um eine uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, bietet UsedomRad allen Nutzern ein dichtes Stationsnetz mit einer ausreichend hohen Anzahl an verfügbaren Rädern, die mithilfe eines unkomplizierten und nutzerfreundlichen Registrierungsvorgangs ausgeliehen werden können.

Das Modellvorhaben UsedomRad setzt sich für eine nachhaltige Erhöhung des Fahrradverkehrs auf der paradiesischen Ostseeinsel ein.

Durch die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und die weitere Optimierung des ÖPNV-Angebots soll sich die Anzahl der saisonalen Autofahrten auf der Insel verringern, um im Sommer die Infrastruktur von Usedom zu entlasten und Staus zu vermeiden (bisher nutzten ca. 90% der Urlauber und Tagesgäste ihr eigenes Auto für die Anreise).
Aus diesem Grund wurden zahlreiche UsedomRad-Stationen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten und in der Nähe von ÖPNV-Haltestellen (Bahnhöfe und Bushaltestellen) errichtet.
Gleichzeitig existiert eine tarifliche Verknüpfung mit dem regionalen Ticketsystem des ÖPNV, d.h. alle Nutzer von UsedomRad können z.B. durch die Tageskombikarten bequem in den Bus umsteigen, ohne das entliehene Fahrrad mitnehmen zu müssen.

Wann immer es also beim Radeln an Ausdauer, Lust oder gutem Wetter fehlt, kann die Tour beendet, das Fahrrad zurückgegeben und der Ostseebus zur Weiterfahrt genutzt werden.

Zusammen mit dem gut ausgebauten Stationsnetz von UsedomRad soll durch die Möglichkeit der Einwegfahrten eine notwendige Entlastung der Busse und der Usedomer Bäderbahn bewirkt werden, deren Komfort im Sommer durch die saisonale Überfüllung (in der UBB ist eine Gesamtkapazität für die Mitnahme von 20 Rädern vorhanden) und den daraus resultierenden Verspätungen teilweise eingeschränkt ist.
Kostengünstige Angebote wie die „One-Way-Miete“ sollen langfristig zu einer Mobilitätsverbesserung der Fahrradverleihsysteme von UsedomRad führen und zugleich die Attraktivität des ÖPNV steigern.

Sobald das Projekt UsedomRad erfolgreich auf der Insel etabliert worden ist, können zukünftige Kosten für den Ausbau von zusätzlichen Parkplätzen und Straßensystemen eingespart werden.

Das Modellvorhaben UsedomRad ist außerdem so konzipiert, dass ab dem Jahr 2013 ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb ohne Finanzzuschüsse des Trägers möglich ist.

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